Wer bist du als Mann? Wo stehst du als Mann? Fühlst du dich frei und unabhängig? Führst du ein selbstbestimmendes Leben?

Herzkönige

Besuch des Tai Kien Dojo Aachen am 10. Juli 2011

Frederick Jungheim, Leiter des Tai Kien Dojo in Aachen, lud Mitglieder des Vereins Herzkönige e.V. ein, um sich ein Bild zu machen, wie er mit jungen Männern arbeitet, die ein extrem auffälliges Sozialverhalten einschließlich hoher Gewaltbereitschaft zeigen. Frederick hat eine Vielfalt von Übungen im Angebot, mit denen unterschiedliche Kompetenzen von und bei den jungen Männern und - im Fall unseres Besuchs von und bei uns - gefordert und gefördert werden.

Wir konnten selbst erfahren, wie Übungen zur Körperbeherrschung und zur Ausdauer auf uns wirken. Frederick geht es in den Kampfsportübungen seiner Anti-Gewalt-Trainings v.a. darum, den jungen Männern klar zu machen, dass ein gutes Leben nur mit Respektieren einiger elementarer Grundregeln sowie mit Achtung und Wertschätzung des Gegenübers möglich ist. In seinem Trainingsprogramm ist es ihm auch wichtig zu vermitteln, dass manche Selbstbilder unnötig oder gar störend sind und dass man sich in bestimmten Situationen auch lächerlich machen darf und über sich selbst lachen können sollte, wie etwa bei der Übung mit den großen Gymnastikbällen. - Als wir diese Übung ausprobierten, hatten wir jedenfalls unseren Spaß! 

Alle diese Übungen unterstützen den Prozess der Bewusstwerdung der jungen gewaltbereiten Männer in den Anti-Gewalt-Trainings, die Frederick Jungheim anbietet. Die Übungen tragen mit einer relativ hohen Erfolgsquote dazu bei, dass Aggressionen abgebaut oder konstruktiv, kreativ und produktiv genutzt werden können. 

Wichtig ist es Frederick (und uns) deutlich zu machen, dass jedoch ein völliges Abbauen von Aggression gar nicht erwünscht ist. Denn positiv genutzte Aggression ist für uns alle notwendig, damit wir uns überhaupt für unsere eigenen legitimen Interessen engagieren, damit wir unsere Vorhaben gegen widrige Umstände umsetzen und uns ggf. auch gegen andere Menschen schützen können, die unsere Grenzen überschreiten. Entscheidend ist, wie wir (situationsbezogen) das in uns vorhandene Aggressionspotenzial umsetzen. 

Nach dem Besuch des Dojo haben wir dann unsere vielfältigen Erfahrungen noch in fröhlicher Stimmung in der Aachener Kneipenszene ausgewertet.